100 Tage Plan
Du hast eine neue Stelle als Führungskraft oder als Mitarbeiter in einem Unternehmen mit einem guten Gehalt angenommen.
Darüber bist Du gerade so richtig begeistert, voller Elan, Enthusiasmus, Vorfreude und Motivation.
Du bist gekommen, um zu bleiben und Du setzt gefühlt all Deine Energie, Dein Vertrauen und persönlichen Hoffnungen auf diese neue Aufgabe, mit der Du im Unternehmen an so manchem Arbeitstag mehr Zeit verbringen wirst als mit Deinem Partner oder Deiner Partnerin oder mit Deinem engsten Freundeskreis. In diesem BLOG Beitrag erfährst Du mehr über:
Die ersten 100 Tage in einem neuen Job
Das ist eine wunderbare, aufregende und gleichzeitig auch sehr herausfordernde Zeit. Insbesondere dann, wenn es Du neu in Deiner Position als Führungskraft im Unternehmen bist, gilt es, beim Einstieg einige Tipps zu befolgen und die ersten wichtigen Schritte zu unternehmen, um erfolgreich in die Aufgaben Deiner neuen Rolle einzusteigen. So kannst Du von Anfang an mehr Souveränität als Chef oder Chefin in Deinen zukünftigen Arbeitsalltag integrieren.
Wann braucht man einen 100 Tage Plan?
Das Gleiche kann auch bei einem unternehmensinternen Standortwechsel der Fall sein oder wenn Du in einem Unternehmen ein neues Team und neue Aufgaben übernimmst.
Alles über den 100 Tage Plan
Download: Höre Dir dazu auch meinen Podcast „Die ersten 100 Tage“ an.
Eine gute Einarbeitung ist dabei auch für neue Führungskräfte von großer Bedeutung. Ziel ist es, sich so schnell wie möglich einen Überblick über die Organisation, die Aufgaben und Ziele sowie die Strukturen und Abläufe zu verschaffen.
In dieser Phase darfst und sollst Du auch interne Netzwerke und Stimmungen kennenlernen. Hier kann es hilfreich sein, sich einen Mentor oder eine Person im Kreis der Führungskräfte zu suchen. Ein anderer Manager mit einem guten Führungsstil, der bei der Orientierung der ersten 100 Tage und bei Fragen zur Seite steht hilft Dir sehr. So kannst Du eventuelle “Tretminen” im Unternehmen geschickt umgehen und auch Details über sehr leise Erwartungen der Manager und Mitarbeiter erfahren.
Die ersten 100 Tage als Führungskraft
In den ersten 100 Tagen im neuen Job hast Du das gute Recht, eine solide Einarbeitung aktiv einzufordern und Dir Orientierung zu verschaffen, bevor Du Entscheidungen treffen musst. Danach wird das Knowhow, das Du brauchst, um Deiner Rolle als Chef oder Chefin gerecht zu werden -zu Recht- von Dir erwartet. Die ersten 100 Tage als Führungskraft drehen sich in der Regel zuallerst um die Strategie und danach um die Leistungen.
Die ersten 100 Tage sind also auch eine kritische Zeit. Es ist wichtig, gut vorbereitet zu sein und einen klaren Plan für die notwendigen Entscheidungen zu haben, um erfolgreich mit Deinem Team zu starten und sie mit Deinem Führungsstil vertraut zu machen.
Der persönliche 100 Tage Plan
Ein persönlicher 100 Tage-Plan kann als Vorbereitung sehr hilfreich sein, um den Überblick zu behalten und die wichtigsten Ziele und Aufgaben zu priorisieren.
Dieser Plan kann beispielsweise in Form einer Checkliste einen Überblick über die ersten Schritte verschaffen, die von Dir unternommen werden. Im Inhalt steht die Einarbeitung, die geschickte Kommunikation mit den Teams aus Management und Mitarbeitenden, um deren Erwartungen kennenzulernen, sowie die detaillierte Planung und am Ende die konkrete Umsetzung von Projekten.
Es ist sehr wichtig, aktiv zu kommunizieren und durch gezielte Fragen Verbindungen zu Mitarbeitenden und Vorgesetzten aufzubauen. So schaffst Du Vertrauen in Deine Person. Hierbei kann es hilfreich sein, regelmäßig Feedback im Team der Manager und Mitarbeitenden einzuholen und sich Zeit für Gespräche und Informationsaustausch zu nehmen, um Deine Checkliste weiter auszuarbeiten und zu verfeinern.
Weitere Anforderungen in den ersten 100 Tagen Deiner neuen Führungsposition sind das Kennenlernen von konkreten Aufgaben und Zielen und die Entwicklung einer gemeinsamen Vision für die Zukunft der Organisation. Hierbei ist es wichtig, Deinen Mitarbeitern den neuen Führungsstil vorzustellen, indem Du ihre Stärken und Schwächen sowie deren Bedürfnisse, Erwartungen und Wünsche kennenlernst und -wenn möglich- auch berücksichtigst.
Als „Newbie“ hast Du noch keinen Tunnelblick und kannst dank Deiner Kompetenz spielend leicht auch viele kleine und große Herausforderungen entlarven. Dabei solltest Du jedoch nicht mit einer Bewertung und dem erhobenem Zeigefinger daher kommen. Insbesondere nicht, bevor Dir alle Fakten und Erwartungen bekannt sind. Aber mache Dir viele Notizen für die Präsentation Deiner Strategie und setze Signale, sobald Du bereit bist, die Führung und die Verantwortung für geplante Erfolge zu übernehmen.
Kathrins Tipps: Immer realistisch bleiben!
100 Tage als Führungskraft: Natürlich ist es wichtig, realistisch zu bleiben und sich bewusst zu machen, dass es Zeit braucht, um sich in einer neuen Rolle und mit den neuen Mitarbeitern zurechtzufinden und erfolgreich zu sein.
Es ist wichtig, einen Führungsstil zu zeigen, bei dem Du offen für Feedback und Kritik bist und Dich diplomatisch auf den gesamten Prozess mit Deinen Chefs einlässt. Du bist neu als Führungskraft und willst doch nicht durch einen falschen Eindruck die gesamte Mannschaft an Mitarbeitern gegen Dich aufbringen, sondern Dein Team soll an den Zielen möglichst motiviert mit Dir an die Arbeit gehen.
Die Einarbeitung in eine neue Stelle kann eine echte Herausforderung sein. 100 Tage als Führungskraft reichen vielleicht nicht aus. Es ist wie ein Sprung ins kalte Wasser. Insbesondere dann, wenn man eine Führungsposition übernimmt. Um in der Praxis erfolgreich zu sein, ist es wichtig, sich nicht vom Leistungsdruck hetzen zu lassen, sondern sich bewusst die Zeit zu nehmen, um das Unternehmen, die Kultur und die Ziele der anderen Führungskräfte kennenzulernen.
Dein persönlicher 100-Tage-Plan kann Dir dabei helfen, Prioritäten zu setzen und eigene Fortschritte zu verfolgen und auch zu dokumentieren.
Inhalt des des 100-Tage-Plans sollte es sein, sich mit den wichtigsten Stakeholdern zu vernetzen, einschließlich Mitarbeitern, Vorgesetzten, Partnern und Kunden. Dies kann durch regelmäßige Treffen, Informationsbeschaffung und Feedback erfolgen. Es ist auch notwendig, sich mit den aktuellen Prozessen und Verfahren vertraut zu machen, um ein besseres Verständnis für alle gängigen Arbeitsabläufe zu erlangen. Frage sowohl Führungskräfte wie auch Mitarbeiter, wenn Dir etwas unklar ist.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Einarbeitung neuer Mitarbeiter mit Führungsverantwortung ist die Überprüfung und gegebenenfalls die Überarbeitung und Anpassung vorhandener Pläne. Dies beinhaltet die neutrale Überprüfung der aktuellen Strategien und SMART Ziele, die Identifizierung von Herausforderungen, Stärken, Schwächen und Chancen (SWOT) und die Entwicklung von Maßnahmen, um die Ziele zu erreichen.
Tipps zum Wohl aller Mitarbeiter
Es ist auch wichtig, eine offene Kommunikationskultur zu fördern, in der Mitarbeiter ihre Meinungen und Ideen auch gegenüber jeder Führungskraft frei äußern können. Dies kann durch regelmäßige Teammeetings, (anonyme) Mitarbeiter-Befragungen und Feedback-Mechanismen erreicht werden.
Schließlich ist es wichtig, den Fortschritt zu überprüfen und sicherzustellen, dass die Ziele erreicht werden. Dies kann durch die Überprüfung von Kennzahlen und die wiederholte Durchführung von Mitarbeiter- und Kundenbefragungen erfolgen.
Insgesamt sind die ersten 100 Tage im neuen Job als Führungskraft eine wichtige Zeit, um eine solide Basis für Deinen und den Erfolg Deiner Mitarbeiter zu schaffen. Durch die Entwicklung eines klaren 100-Tage-Plans, die Förderung einer offenen Kommunikationskultur und die Überprüfung des Fortschritts kann eine erfolgreiche Einarbeitung auch durch Dich selbst gefördert werden.
PODCAST ZUM THEMA “DIE ZWEI SCHLIMMSTEN FEHLER IM NEUEN JOB”
Damit Du nach drei Monaten nicht etwa ratlos dastehst oder gar mit einem Gefühl des Scheiterns an den Anforderungen, empfehle ich Dir auch diesen Podcast anzuhören:
Download: Die zwei schlimmsten Fehler im neuen Job
Darin geht es um die zwei Dinge, die Dich als Führungskraft im Unternehmen maximal unbeliebt machen werden bei den meisten Mitarbeitenden. Wahrscheinlich ist in Deinem Einarbeitungsplan nicht vorgesehen, wie Du kulturell eingearbeitet werden sollst. Darum musst Du Dich deshalb auch selbst kümmern, denn das Onboarding ist meist rein sachlich-fachlich.
Ein wirklich großer Fehler ist es, zu glauben, der Chef müsste zu viel und zu schnell alles besser wissen und zu viel zu reden, anstatt zuzuhören und zu lernen.
Nimm Dir Zeit, die Situation aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten, bevor Du als Chef loslegst. Nimm Dich die ersten 100 Tage ruhig etwas zurück, stelle Fragen, schreibe eine Checkliste und reite bitte keinen Ego-Trip im Kreis Deiner Mitarbeiter.
Damit sind wir beim zweiten großen Fehler:
Alles sofort umwerfen, bevor die Orientierungsphase abgeschlossen ist.
So mancher Chef neigt dazu, nach einer schnellen Gelegenheit zu suchen, um sich selbst oder seiner Arbeit ein Denkmal zu setzen und tut das dann -ungewollt- in negativer Weise, indem er oder sie vorschnell falsche Entscheidungen trifft.
ZWEI WICHTIGE PHASEN IN DEN ERSTEN 100 TAGEN ALS FÜHRUNGSKRAFT
Wenn Du startest, gibt es ein zwei wichtigen Phasen zu beachten, die immer gleich sind und die Du nicht verändern kannst.
1. Orientierungsphase
2. Phase der Veränderung
Deine Aufgabe, Deine Funktion und Deine Rolle sind neu, das heißt für Dich auch, dass Du in eine ganz neue Orientierungsphase startest und bitte nicht denkst, bereits alles zu wissen. Besonnen zu handeln schafft Vertrauen im Kreise der Mitarbeiter und Manager.
Auch Du musst, trotz Erfahrung, jetzt Sach- und Fachthemen und einige wichtige Punkte neu verstehen lernen, Spielregeln begreifen und gegenseitige Erwartungshaltungen abklären. Denn Du bist ja neu als Führungskraft.
Erst danach fängst Du an, Deine Strategie zu entwickeln und zu erarbeiten. Auf Basis der Unternehmensstrategie, sinnvoll und realistisch heruntergebrochen bis zu Deinem Team. Du vereinbarst SMART Ziele in einer Checkliste, priorisierst sie und setzt alle Punkte nach und nach um. Aber zuerst verschaffst Du Dir einen umfassenden Eindruck.
Du findest heraus, welche Ressourcen Du hast und welche Du auf dem Weg benötigst. Du lernst die Strukturen und Prozesse kennen und idealerweise verbesserst Du sie gemeinsam mit Deinem Team und mit Deinem Management. Die Erfolge feiert ihr gemeinsam.
Wenn Du die wichtigsten Fakten kennst, beginnst Du damit, Veränderungen einzuleiten. Diese dokumentierst Du und Du kommunizierst sie auch. Du beschaffst Dir die fehlenden Ressourcen, holst Dir Feedback und gehst dann erst in die Veränderung.
Häufig passiert es dann, dass Du selbst vorab Ideen mitbringst und dass auch das Managementboard Dich mit gewissen Erwartungen konfrontiert: „Krempeln Sie mal den Laden ordentlich um…“ Oder Du startest mit negativen Nachrichten wie einem geplanten Stellenabbau oder mit sehr unbequemen Veränderungen für das Team.
Wichtig ist es an dieser Stelle keinesfalls in Aktionismus zu verfallen und das vielfach vorhandene Problem mit der Zeit zum eigenen zu machen.
Die Orientierungsphase vorab ist zwingend notwendig. Nimm Dir die Zeit, die Dir dafür zusteht. Ohne die Orientierung wirst Du immer auf extreme Gegenwehr stoßen und bist fast schon zum Scheitern verurteilt.
Es gibt intern wahrscheinlich sowieso irgendwelchen Gegenwind. Vielleicht gibt es auch Personen, die selbst vergeblich auf Beförderung gehofft haben. Es liegt auf der Hand: Wenn Du jetzt in blinden Aktionismus verfällst, ohne die Fakten zu kennen, werden diese Personen liebend gern auf Dich schießen.
Du bist ein Macher oder eine Macherin. Deine Qualitäten, Fähigkeiten und Dein Wert werden respektiert. Dir wird Vertrauen geschenkt. Sonst hättest Du die Stelle ja gar nicht angeboten bekommen. Der Grund für Deine neue Führungsrolle sind Deine bewiesenen Erfolge und Leistungen auf Deinem bisherigen Weg. Aber es ist so wichtig, diese Orientierungsphase selbst wirklich durchzumachen und auch etwas Geduld zu haben. Wenn Du es eilig hast, dann gehe langsam.
In den ersten 100 Tagen im neuen Job hast Du die Zeit dazu. Es ist verständlich, dass Du Gas geben willst und beweisen, wie gut Du bist. Das ist Dein Naturell. Aber nimm Dir Deine Zeit beim Start. Zu schnell zu viel zu wollen ist wirklich nicht die beste Strategie.
„Die notwendigen Veränderungen erfolgreich anzugehen, steht am Ende der ersten 100 Tage im neuen Job und nicht am Anfang.“
Kathrin Eger
Vergrabe Dich bitte auch nicht ausschließlich in Management Meetings, sprich auch mit Deinen Mitarbeitern.
Vergiss nicht, Deine mitarbeitenden Teams mitzunehmen auf die Reise. Bevor ich etwas um-organisiere muss ich doch erst mal wissen, wohin diese Reise gehen soll und wer aus den Teams aus welchen Gründen mit mir mitreisen möchte. Oder auch nicht. Es schadet auch nicht, von Kund:innen und Geschäftspartner:innen mal direktes Feedback einzuholen.
Wenn Du mehr erfahren möchtest:
Ich habe mit „Die ersten 100 Tage im neuen Job – leicht gemacht” ein Programm entwickelt, bei dem Du für Deine neue Position Eins zu Eins im Coaching von mir unterstützt wirst.
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